Festivalgürtel

Meine erste Nähanleitung – für einen Festivalgürtel :) (noch nicht gaanz fertig)

Motivation: Es naht ein Festival, und ich muß Paß, Geld und Notizzettel irgendwo verstauen. Da es Sommer ist, trage ich meist (taschenlose) Röcke. Also wäre ein hübscher Gürtel mit eingebauter Tasche nett – mir gefallen die üblichen Bauchtaschen aber nicht sonderlich, ich finde etwas weniger Sperriges schöner – ergo nähe ich mir einen Gürtel mit eingebauter Tasche.

Da ich manchmal schwarz, manchmal Naturfarben trage, mache ich den Gürtel aus zwei Stoffen, also wendbar. Eingefaßt wird das ganze mit weinrotem Schrägband, das paßt zu beiden Seiten (und ich hab noch so viel davon übrig).

Zutaten:

  • Reststück schwarzer Baumwollstoff
  • Reststück braunes Leinen
  • Rest stabiler Futterstoff für Taschenbeutel
  • rotes Schrägband
  • 1 schwarzer Reißverschluß 22cm
  • 3 Haken und 3 Augen Nr. 9, oder 4 Ösen

Implementierung:
Basis ist eine 14cm breite Passe (von diesem Rock). Der vordere Teil wird einfach um ein Dreieck in der gewünschten Länge nach unten erweitert (siehe am Foto der untere Schnitteil). Fertig ist der Schnitt!

Dann werden die Teile einmal aus schwarzer Baumwolle, einmal aus braunem Leinen im Stofbruch zugeschnitten…



… und farblich passend an der rechten kurzen Seite rechts auf rechts zusammengenäht. Man hat dann quasi zwei Gürtel, die an einem Ende noch offen sind, damit später ein Verschluß drangenäht werden kann.

Nun wird es Zeit, auf der schwarzen Seite eine Reißverschlußtasche anzunähen. Hierbei hilft mir mein schlaues Burdabuch mit einem Rezept für Reißverschlußtaschen:

Zuerst wird die Lage des Reißverschlusses auf dem Stoff bestimmt, bei mir sind es 3cm unterhalt des oberen Randes und genau in der Mitte des Vorderteils.

Dann bügelt man zur Verstärkung ein Stück Vlieseline (so etwa Länge des Reißverschlussesx2cm) auf den Stoff (weiße ist in dem Fall praktisch, weil man im nächsten Schritt drauf malen kann).



Dann malt man, wie oben zu sehen, ein Rechtecht: Reißverschlußzähnchenbreite abmessen und 3mm addieren, das ist die Breite für das zu steppende Rechteck, die Länge ist natürlich die Reißverschlußlänge.

Außerdem muß man sich nun überlegen, wie die Tasche aussehen soll. Ich habe einfach den Gürtelschnitt genommen und die Breite auf 24 cm reduziert, weil mein Reißverschluß 22cm lang ist.

(Foto)
Diese Tasche schneidet man 2x aus dem Futterstoff aus und steckt eins der beiden Teile rechts auf rechts auf den Stoff, wo man soeben den Einschnitt aufgemalt hat. Nun kann man einfach das Rechteck nachsteppen (durch den schwarzen SToff UND EINE Taschenseite):

So sieht es fertig gesteppt auf der Taschenseite aus:

Dann schneidet man innerhalb des Rechtecks einen Schlitz für den Reißverschluß ein (bis ganz in die Ecken schneiden)…

und zieht den Taschenbeutel auf die linke Stoffseite. Man kann jetzt schon sehen, wie der Reißverschluß eingenäht wird –

leichter geht es, wenn man davor noch kurz drüberbügelt. Dann steckt oder heftet man den Reißverschluß an die beiden Stofflagen und achtet darauf, daß der Stoff möglichst nahe an die Zähnchen kommt.
Dann das Reißverschlußfüßchen an die Nähmaschine dranstecken und steppen:

So in etwa sollte es fertig aussehen:

Nun muß man nur noch den zweiten Taschenbeutel rechts auf rechts auf den bereits angenähten stecken und einmal rundherum steppen, damit eine Tasche entsteht. Dabei muß man natürlich aufpassen, NICHT den schwarzen Stoff mitzusteppen. Fertig ist die Innentasche.

Nun kann man die beiden Gürtelseiten rechts auf rechts legen, stecken…

und oben und unten zusammensteppen. Jetzt hat man einen Schlauch, den man testweise wendet, um zu prüfen, ob der Gürtel auch die Form hat, die man beabsichtigt  (natürlich zieht man den schmalen Teil durch den Taschenteil, nicht umgekehrt :))


Bei mir sollte er symmetrisch sein, was er auch ist. Wenn man zufrieden ist, wendet man ihn nochmal zurück, versäubert und kürzt die Nähte:

Damit ist das Innenleben fertig – also kann man den Gürtel auf die “schöne” Seite wenden und bügeln.
Nun kann man das Schrägband heften und aufsteppen.

Jetzt fehlt nur noch der Verschluß. Ich habe mich für Haken und Augen entschieden, weil es schneller zu schließen geht als Ösen mit einem Band.
Natürlich bieten sich noch Borten, Spitzen, Stencils, Stickereien und sonstiges als Verzierungen an – ganz nach Belieben.
Resultat:
Hier die helle…

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und hier die dunkle Seite der Macht.

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Dazu hört man vorbereitend La Machine :)

2 thoughts on “Festivalgürtel”

  1. *reibt sich den Kopf und zieht Zaunpfahlsplitter aus der Haut* :)

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