Der Brauvorgang

 

Wie entsteht nun aus den Rohstoffen (Wasser, Malz, Hopfen und Hefe) in der Brauerei Bier ?

Vereinfacht sieht der Brauvorgang folgendermaßen aus:

 

Das Maischen

Das Malz wird hier in der Maischepfanne oder im Maischebottich mit dem (evtl. aufbereiteten) Brauwasser vermischt (Maischen oder Einmaischen genannt).

Dann wird dieser Brei unter Einhaltung von Rastzeiten langsam auf 72°C erhitzt, wodurch die Stärke in Malzzucker umgewandelt wird. Hat die Maische dann die Endtemperatur erreicht, trennt man die festen Bestandteile der Maische (Treber) von den flüssigen (Würze)...

 

Das Läutern

...Diesen Vorgang nennt man Läutern (oder Abläutern). Die dickflüssige Würze kommt in die Würzpfanne, während der Treber mit dem heissen Wasser, dem sogenannten Nachguss, mehrmals ausgeschwemmt wird. Die Würze wird dann mit eben diesem Nachguss verdünnt. Der verbleibende Trester findet schließlich als Viehfutter Verwendung.

 

Das Kochen der Würze

In der Würzpfanne wird die Würze unter Beigabe von Hopfen jetzt 1-2 Stunden lang gekocht. Welche Hopfenart verwendet wird, hängt von der jeweiligen Biersorte ab, die gerade gebraut wird.

Durch das Kochen lösen sich die Aromastoffe des Hopfens, und die Würze wird bei Kochtemperatur keimfrei. Weiters wird beim Kochen der Stammwürzegehalt genau festgelegt, da durch das Entweichen von Wasser in Form von Dampf die Konzentration der Würze ansteigt.

 

Die Vergärung

Die Würze wird nun möglichst rasch auf die entsprechende Gärtemperatur gebracht. Bei untergärigen Bieren wird die Temperatur auf 5°C herabgesetzt, bei obergärigen Bieren (z.B.: Weizenbier) auf 20°C.

Bei der Gärung erfolgt die Aufspaltung des Malzzuckers in Alkohol und Kohlensäure. Nach rund einem Tag bildet sich eine dicke, weisse bis gelbe Schaumschicht ("Kräusen") auf der brodelnden Würze. Grundsätzlich gilt: Je stärker die Alkoholkonzentration im Bier zunimmt, desto geringer wird die Konzentration des Extraktes.

Nach 8-10 (bei unter-), bzw. 2-3 (bei obergärigen) Tagen ist die Hauptgärung abgeschlossen.

 

Das Reifen des Bieres

Das Bier ist zwar fertig, aber noch nicht genügend ausgereift, um bereits getrunken werden zu können. In geschlossenen Lagertanks werden untergärige Biere zwischen 2-6 Monate bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt zum Reifen und Nachgären gelagert.

Das fertige Bier wird nun noch einmal über einen Kieselgurfilter gefiltert. Dadurch werden die letzten kleinen Trübstoffe entfernt. Letztendlich erfolgt die Abfüllung in Fässer bzw. Flaschen.

 

Wichtig

Um Unterschied zu einem guten Wein verliert Bier durch längere, unsachgemäße Lagerung schnell an Qualität. Es ist für den sofortigen oder zumindest baldigen Verbrauch bestimmt!

Bier ist auch sehr licht- und temperaturempfindlich. Es sollte am besten stehend bei 8°C in einem dunklen Raum gelagert werden.