Die Bierzutaten

 

Nach dem Reinheitsgebot von 1516 werden zum Bierbrauen 4 Zutaten verwendet:  Wasser, Gerste, Hopfen und Hefe (und sonst nix...)

 

Wasser

Der wahrscheinlich wichtigste Rohstoff zur Bierbereitung ist Wasser. Österreich ist geradezu gesegnet was das Brauwasser betrifft: Einerseits das weiche Wasser der Böhmischen Masse (Oberösterreich) und andererseits das hervorragende Wasser aus den Alpen (besonders nitratarm).

Wichtig ist, dass das Wasser die richtige Härte besitzt. Hartes Wasser ist "Gift" für die Bierqualität. Deshalb enthärten - falls notwendig - die "Alpenbrauereien" ihr Wasser auf 2-5 Härtegrade.

 

Braugerste

Für Brauzwecke wird die zweizeilige Sommergerste verwendet (und nicht die zur Schweinemast verwendete Futtergerste). Die Braugerste wird durch den Prozess des Vermälzens zu Malz verarbeitet.

Das Vermälzen - von der Gerste zum Malz

Dabei wird die Gerste nach der Reinigung in der Weiche mit Wasser vermischt, einige Tage eingeweicht und zum Keimen gebracht. Unter ständigem Umrühren keimt die Gerste ungefähr eine Woche lang bei 18°-25°C und wird danach bei Temperaturen von 80°-105°C getrocknet (dunkles Malz entsprechend heisser). Das so aus der Braugerste gewonnene Malz wird mit einer Schrotmühle zerkleinert (geschrotet) und steht dann für den eigentlichen Brauvorgang bereit.

 

Hopfen

Kurz gesagt: Ohne Hopfen würde Bier nicht nach Bier schmecken. Es ist eine dem Hanf verwandte Kletter- bzw. Schlingpflanze, die entlang von Hopfenstangen oder -drähten wächst und bis zu 8m hoch wird.

Die Wirkstoffe des Hopfens sind sogenannte Lupulin-Körper, die in den unbestäubten Blütenstengeln der weiblichen Hopfenpflanzen vorkommen. Nur diese weiblichen Dolden werden für die Biererzeugung verwendet.

Die Hopfenbitterstoffe sind für den hopfigen, bitteren Geschmack des Bieres verantwortlich. Weiters haben sie antiseptische Wirkung und sorgen für die Haltbarkeit des Bierschaums.

 

Bierhefe 

Die Bierhefe spaltet den Malzzucker, der sich aus dem Malz bildet, in Alkohol und Kohlensäure auf. Sie kommt dabei in 2 Haupttypen vor:

  1. Hefe (800fach vergrößert)obergärige Hefe (saccaromyces cerevisiae)
    Sie gärt bei 15-20°C 2-3 Tage lang und setzt sich beim Gärvorgang als Schaum an der Oberfläche ab (deshalb "obergärig - siehe auch Foto unten").

  2. untergärige Hefe (saccaromyces carlsbergensis)
    Sie gärt bei 5-10°C 6-8 Tage lang und setzt sich beim Gärvorgang am Boden des Gärbottichs ab (deshalb "untergärig").

Gärkeller um 1930: Der Kräusen der obergärigen Hefe ist schön zu sehen.

Nach der Gärung wird die Hefe mit Filteranlagen wieder aus dem Bier gefiltert, da sonst der Geschmack des Bieres stark beeinflusst wäre (Ausnahem: "Zwickelbier" und "Hefeweizenbier").