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Zugzwang Akut |
Für den Feuilleton-Teil der offiziellen Zugzwang-Heimatseite schreibt Gerda Streseman exklusiv über Hintergründe. Ihr Kommentar zum eigenen Artikel: "Ja hat der Schachsport denn keine anderen Sorgen."
Trotzdem recherchiert Sie bereits an einer anderen, sportlich eher wertlosen aber für die Zugriffshäufigkeit und die Zugriffstiefe der Zugzwang-Heimatseite sicherlich förderlichen Story. Arnold Ebenberger sollte nämlich im Besitz von Unterlagen sein, die angeblich die erotischen Vorlieben von IOC-Präsident Samaranch beweisen, und diese auch Kirsan Iljumschinov zugespielt haben. Der kalmückische Winkeladvokat dürfe Samaranch damit zu erpressen versuchen, um dem Schachsport schon möglichst bald zu olympischen Ehren zu verhelfen. Naja, man wird sehen.
Verwirrungen, wohin man blickt. Unsere Gerda wird aber in bewährter Manier für Klärung sorgen. - Vielleicht jedenfalls.
Medienzwist um Zugzwang Klagenfurt
Eine Hintergrundreportage
Nach dem nur als Vernichtungsfeldzug zu bezeichnenden Kampf gegen den Schachverein St. Veit übte der Zugzwang-Heimatseite-Gastautor Hans Roman Krause herbe Kritik an der wohl aufgrund der hochfliegenden Euphorie unter die Räder geratenen Öffentlichkeitsarbeit des Präsidenten Ebenberger. Zu einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz lud der politisch stets geschickt agierende Präsident nämlich ganz bewußt nur sich selbst ein, verfaßte anschließend ein laut Krause "eher subjektiv gehaltenes" Bulletin und brach damit einen handfesten Konflikt vom Zaun. Wie wohl intendiert, werden derzeit die Machtverhältnisse neu ausgemessen und scheinbar bisher unausgesprochene Strukturen bloßgelegt.
HRK warf Ebenberger Unprofessionalität und Selbstherrlichkeit vor. Mit der Kritik konfrontiert, verwies Ebenberger auf die öffentliche Ausschreibung seiner Pressekonferenz, die - ein Seitenhieb auf das scheinbar nachlassende Interesse Krauses - von HRK aus angeblich beruflichen Gründen nicht besucht wurde. Zum Thema Selbstherrlichkeit nannte Ebenberger gelassen seine Elo-Zanl >1.400! und meinte, daß wer im Schachsport erfolgreich sei, Anspruch auf entsprechendes Auftreten habe.
Der Konflikt scheint also tief zu gehen. Während Präsident Ebenberger auf sportlicher Ebene unbeirrt um eine starke Position kämpft, die ihm die Möglichkeit gibt, die Presse zu kontrollieren, versucht "Schach akut"-Chef redakteur Krause Exklusivrechte zur Berichterstattung über den kometenhaften Aufstieg des 3. Klasse C Vereines Zugzwang für sein Blatt zu erkämpfen. Die Gründe liegen auf der Hand. "Schach akut" konnte seine Auflage nach der Artikelserie zu Ebenberger und seinen Mannen um mehr als 60% steigern. Mit dem Markteintritt der offiziellen Zugzwang-Heimatseite mußte man aber nahezu die Hälfte des Zugewinnes wieder abgeben.
Selbst wenn Krause als Gastautor bei Zugzwang im Internet Zugang zu Werbemöglichkeiten für sein Printmedium besitzt, verhärtet sich die Konkurrenzsituation zusehends. Es stellt sich die Frage, ob Krause auf Konfrontationskurs geht, sich als Gastautor verabschiedet und mit "Schach akut" das elektronische Medium torpediert. Andererseits ist aber auch eine Fusion mit der Zugzwang-Heimatseite denkbar. Wechselseitig könnte man sich konsequent hochfeaturen und Marktanteile erhöhen.
Allerdings scheint eine offizielle Kooperation derzeit nicht möglich zu sein. Präsident Ebenberger bestätigte in inoffiziellen Gesprächen am Rande der Siegesfeier nach dem Meisterschaftsspiel gegen St. Veit, daß die Wettbewerbsbehörde in Brüssel bereits ihr kartellrechtliches Veto angedeutet hätte. Zu groß wäre die mediale Monopolstellung nach der Ausweitung auf das Internet. Neben "Schach akut", das im deutschsprachigen Raum marktbeherrschend ist, gibt es Tocherblätter in Frankreich, England, Italien, Albanien und San Marino. Außerdem hat sich Hans Roman Krause mit Privatkapital als erster Zeitungsmacher in die ESA eingekauft und sich langfristige Rechte gesichert, sein Medium digitalisiert in alle zukünftigen ESA-Raumfahrtstationen senden zu dürfen. Als Sprache wurde Esperanto festgelegt.
Das Veto aus Brüssel würde für Zugzwang daher paradoxerweise bedeuten, daß eine Fusion mit dem Medienmulti "Schach akut" ein Rückschritt wäre, da die Medienaufsichtsbehörde mit Sicherheit grobe Einschränkungen im Vertrieb auferlegen würde. Ebenberger forciert daher den selbständigen Weg seiner Heimatseite und möchte im Prinzip den status quo mit HRK als Gastautor beibehalten. Schießlich sichert man sich damit die uneingeschränkte Unabhängigkeit und kann vom prominenten Namen Krauses profitieren. Krause seinerseits erreicht als Internet-Schreiber eine größere Breitenwirkung als Fachautor und hält einen Fuß in die internen Strukturen von Zugzwang.
Der derzeitige Konflikt ist daher wohl bloß als Sturm im Wasserglas zu verstehen. Beide Seiten nutzen ihn aber weidlich, um Selbstbewußtsein zu demonstrieren.
(Gerda Streseman)