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Aktualisiert: 12.9.2013
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In vino veritas

Die folgende Auswahl von über 50 Weinen stellt einen Querschnitt durch die interessantesten 'Begegnungen' in puncto Wein der letzten Jahre dar. Die Auswahl wird ständig erweitert.
Wie man unschwer erkennen wird, bin ich eher auf der roten Seite zuhause, was aber nicht heißen soll, dass es keine guten Weißweine gibt. Einige der Weine sind extrem komplexe, 'schwierige' Weine, Weine also, die nicht unbedingt für den Allerweltsgeschmack ausgelegt sind. Sie sind also in der Winzersprache nicht sofort 'zugänglich', brauchen meist viel Luft, um ihre ganze Klasse ausspielen zu können. Selbst so mancher Weißwein folgt nicht gängigen Vorstellungen, wie ein Wein 'zu schmecken hat', bzw. auch gängigen Servier-'Geboten'. Es darf also auch Weißweine geben, die jenseits der 14 Grad serviert werden können. Einige Weine sind extrem kräftig, körperreich oder auch ungewöhnlich alkoholisch. Viel Spaß beim Schmökern, aber auch beim baldigen Verkosten.

Italien

Sprudel:

Bisol Cartizze Dry Prosecco di Valdobbiadene DOC
Prosecco wird in unseren Breiten mehr als so manch anderer Wein aus Italien getrunken. Dabei ist es fast zu 100% immer billiger Prosecco del Veneto, ein nicht näher definierter Massenspumante billigster Machart. Dass es sich für 'Sprudelwasser' sehr wohl auszahlt, gute Qualität zu produzieren, beweist die namhafte Kellerei Bisol, die unter anderem die wohl beste Lage 'Cartizze' mit wenigen anderen Herstellern teilen muss. Cartizze ist ein extrem steiler Abhhang zwischen Valdobbiadene und den südlicher gelegenen Ortsteilen. Der Cartizze besticht durch Frische und Würze, vor allem auch durch die gänzlich fehlende Fadesse der vielen Massenprosecchi.

Bisol Desiderio & Figli, Follo di Valdobbiadene (TV), Veneto;
Alk.: 12% vol.; 0.75l; Preis: €16 (ab Hof)
www.bisol.it

Castelveder Brut Rosé Franciacorta DOC
Die Franciacorta südlich des Lago d'Iseo (zwischen Brescia und Bergamo) stellt eines der jüngsten und modernsten Weinbaugebiete überhaupt dar. Die Besitzer der Weingüter sind meist Bauunternehmer oder Advokaten, die mithilfe von meist französischen Önologen dieses Weinbaugebiet sozusagen erfunden haben. Doch Pionier Berlucchi hatte Recht. Der Boden und das Klima eignen sich perfekt für Spumante Metodo Classico, bekannterweise ist die Verwendung der Bezeichnung Champagner den Franzosen vorbehalten. Dies ist aber keineswegs eine Schande, lassen sich die Ergebnisse dank französischem Know-how und meist neuester Weingarten- und Kellereitechnologie mehr als sehen und schmecken, obendrein stimmt der Preis.
Ein Franciacorta verwendet grundsätzlich dieselben Trauben wie ein Champagner, also zum Großteil Chardonnay mit einer kleinen Menge Pinot noir.
Beim Brut Rosé haben wir es mit einem reinsortigen Pinot noir zu tun, angenehme Perlage und schöne, herbe Frische. Dank der klassischen Methode und der meist recht hohen Qualität kann der Weintrinker auch damit rechnen, weniger Schwefel mit zu konsumieren, was sich wiederum positiv auf mögliche Kopfwehattacken am Tag danach auswirkt.

Castelveder, Monticelli Brusati (BS), Lombardia;
Alk.: 12% vol.; 0.75l; Preis: ca. €12
www.castelveder.it

Il Falchetto Tenuta del Fant Moscato d'Asti DOCG 2008
Wenn man an Asti denkt, denkt man sofort an aromatischen Sprudel, der allzu oft Kopfzerbrechen im wahrsten Sinne des Wortes verursacht. Nicht dieser. Aperitivo höchster Güte, und das zu einem sagenhaften Preis. Nicht zum Lagern geeignet, immerhin eine gute Ausrede, ihn auch zügig zu konsumieren! P.S.: Der niedrige Alkoholgehalt sollte nicht nur die Damen erfreuen! ;-)

Tenuta Il Falchetto, Santo Stefano Belbo (CN);
Alk.: 5,5% vol.; 0.75l; Preis: ca. €6
www.ilfalchetto.com

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Weiß:

Edi Keber Tocai Friulano DOC 2007
Der Collio (auf slowenischer Seite Goriska Brda) ist in Italien sicher einer der besten Terroirs für Weißwein. Würzig, frisch, anhaltend.

Edi Keber, Plessiva di Cormons (GO), Friuli Venezia Giulia;
Alk.: 13,0%; 0,75l; Preis: €18
edikeber@tin.it

Fasoli Pieve Vecchia Soave Superiore DOC 2004
Die Azienda Fasoli hat nach einer Modernisierung ihren Status erhalten, der sie sicher von vielen anderen Kellereien abhebt. Die Arbeit ohne Einsatz von Schwefel ist kompliziert und riskant, der Erfolg gibt aber den Brüdern Fasoli Recht. Die Weine sind markant anders als was man aus der Region Verona gewohnt ist.
Der Soave besticht durch seine Mineralität und seine Aromen von Zitrusfrüchten, welche in der Region nur schwer aus der Garganega-Traube herauszulocken sind.

Fasoli Gino, San Zeno di Colognola ai Colli (VR), Veneto;
Alk.: ?%; 0,75l; Preis: €?
www.fasoligino.com

Gini La Froscà Soave Superiore DOC 2004
Soave war stets ein Massenwein und wird auch heute noch gern bis weit hinaus in die Poebene angebaut, wo eigentlich nur mehr Mais oder Getreide wachsen sollte. Ein paar wenige Produzenten sind aber stets an guter und vor allem gleichbleibender Qualität interessiert. Sandro Gini und sein Bruder waren in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrtausends in ganz Italien unterwegs, um ihre Weißweine anzupreisen, damals war das Wörtchen 'Soave' noch in kleinsten Lettern geschrieben und der Wein musste als 'Noname' zu überzeugen wissen. Er tat es, und tut es immer noch. Vor allem 2004 zeigt, was in den besten Hügellagen um Soave möglich ist.

Gini, Monteforte d'Alpone (VR), Veneto;
Alk.: ?%; 0,75l; Preis: €14
www.ginivini.com

Cà Lojera Lugana Superiore DOC 1999
Auch wenn die Lugana-Mode schon übertrieben wird, sind einige der Trebbiano-Gewächse südlich des Gardasees allemal ihren Preis wert. Allerdings gilt auch hier: die klingenden Namen in den gängigen Weinbars lässt man links liegen, die eingeschworenen 'Handwerker' dagegen sollte man besser kennen lernen. Der Lugana Superiore von Franco Tiraboschi darf gut 18 Monate im großen Holzfass zubringen, um die nötige Finesse zu erhalten. Veritabler Speisenbegleiter, am besten zu den regionalen Gerichten wie z.B. Tortellini di Valeggio.

Cà Lojera, San Benedetto di Lugana (VR), Veneto;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis: €15
www.calojera.com

Cascina Val del Prete Luèt Roero Arneis DOCG 2007
Der eigenwillige Biodyanmiker hat es mit dem neuen Barrique wohl ein bisschen zu gut gemeint, aber braucht der im Grunde typische Arneis (zitronig frisch wie seine Mitbewerber) noch mindestens ein Jahr in der Flasche, allein schon, um die 14,5% Volumensprozent gut einzubinden. Die Wartezeit wird sich auszahlen, die Verkostung im Keller zeigte, dass die Weine Potenzial haben.

Cascina Val del Prete, Priocca (CN), Piemonte;
Alk.: 14,5%; 0,75l; Preis: €10-12
valdelprete.com

Fazi Battaglia Massaccio Verdicchio dei Castelli di Jesi Classico Superiore DOC 1999
Fazi Battaglia ist sicher einer der größten Keller der Region (zusammen mit Umani Ronchi), haben aber so manchen veritablen Wein im Sortiment, mehr als passabel zum Beispiel der Massaccio, ein klassischer Verdicchio, sehr stabil und langlebig für einen relativ einfachen Weißwein. Immerhin hatte die Flasche bei der Verkostung mehr als sechs Jahre am Buckel.

Fazi Battaglia, Castelplanio Stazione (AN), Marche;
Alk.: 13,5%; 1,5l; Preis: €20-25
www.fazibattaglia.it

Pravis L'Ora Vigneti delle Dolomiti Bianco IGT 2003
Hier lässt sich wieder einmal meine Vorliebe für exzentrische Weine nicht verbergen. Lasino liegt auf einer kleinen Hochebene über dem Gardasee. Die dortigen Trauben sind nicht immer wohlstruktieriert. Die Nosiolatraube z.B. ist ein Musterbeispiel für einen Wein, der frisch, leicht und jung getrunken werden muss. Es sei denn, mann trocknet die Trauben und lagert den Wein monatelang in Akazienfässern und gibt ihm zu der Frische, die er den klimatischen Verhältnissen (Ora ist der Wind, der vom Gardasee bis hoch ins Gebirge spürbar ist) zu verdanken hat, eine Note, die man diesem Wein ansonsten nicht zutrauen würde. Resultat ist ein 'vino da meditazione', der nicht süß aber trotzdem als Dessert geeignet ist.

Pravis, Le Biolche di Lasino (TN), Trentino;
Alk.: 14,5%; 0,75l; Preis: ca. €15
www.pravis.it

Giuseppe Sedilesu Perda Pintà Barbagia IGT 2005
Giuseppe Sedilesu Perda Pintà Barbagia IGT 2006

Bei Giuseppe Sedilesu ist es mehr als nur der Wein, der verbindet. Ein Wein, für den man auch gern in Sardinien noch einmal ein paar Kilometer mehr fährt, um ihn zu bekommen. Bei der Familie Sedilesu bleibt man dann auch noch zum Essen 'hängen', ob in der Azienda, oder am Messestand, man könnte Stunden versitzen, und man vergisst fast, worum man eigentlich hier ist. Bei vorliegendem Wein hat man es mit einer absoluten Rarität zu tun. Die weißen Trauben waren ursprünglich dafür gedacht, dem roten die nötige Farbstabilität zu geben. Das Experiment, daraus einen sortenreinen Weißwein zu keltern, gipfelt in einer Weißwein gewordenen Grenzerfahrung. Dicht, immens, ölig, konzentriert, fast ein Süßwein. Unglaublich. Interessant: obwohl der 2005er weniger Alkohol hat, wirkt der 2006er weniger alkoholisch, scheint noch mehr Würze und Finesse zu haben als der 2005er.

Giuseppe Sedilesu, Mamoiada (NU), Sardegna;
Alk.: 15,5% (2005), 16% (2006); 0,75l; Preis: €15 (ab Hof)
www.giuseppesedilesu.com

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Rot:

Franz Haas Schweizer Pinot nero Alto Adige DOC 2004
Franz Haas mag exzentrisch und manchmal zu verspielt sein, doch beim Pinot nero hört sich der Spaß auf, kaum eine Traube ist schwieriger zu ziehen und zu keltern als die blaue Burgundertraube. Franz Haas besitzt Weingärten in den besten Pinot-Lagen Italiens, nahe der Salurner Klause. Man sagt, es gibt Weißwein, Rotwein - und Pinot nero. Das hat was Wahres, auf alle Fälle übertrifft dieser in puncto Aromatik, Saftigkeit und Trinkfreue alle Erwartungen. Der beste Pinot, den ich kenne.

Franziskus Haas, Montan/Montagna (BZ), Südtirol/Alto Adige
Alk.: ?%; 0,75l; Preis: €35
www.franz-haas.com 

Cà Bottura La Rocca del Garda Bardolino Superiore DOCG 2006
Kleine Azienda mit Zimmervermietung hoch über dem Gardasee. Im Vergleich zum Valpolicella finden dieselben Trauben hier am See einen völlig anderen Boden vor (Gletschermoräne anstelle von Sedimentkalk). Dadurch fehlt dem Bardolino sicher die Struktur, bekommt aber eine fruchtige, floreale Note, sehr angenehmer Wein.

Cà Bottura, Bardolino (VR), Veneto;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis: ca. €12
www.cabottura.it 

Fasoli Calle Rosso Veronese IGT 2003
Die Azienda Fasoli hat nach einer Modernisierung ihren Status erhalten, der sie sicher von vielen anderen Kellereien abhebt. Die Arbeit ohne Einsatz von Schwefel ist kompliziert und riskant, der Erfolg gibt aber den Brüdern Fasoli Recht. Die Weine sind markant anders als was man aus der Region Verona gewohnt ist. Der Calle entsteht aus 100% Merlot, welcher einen Monat Trocknung vor der Pressung erfährt. Eine gewisse Restsüße kann als störend - oder betörend empfunden werden.

Fasoli Gino, San Zeno di Colognola ai Colli (VR), Veneto;
Alk.: 15%; 1,50l; Preis: €? (ab Hof)
www.fasoligino.com

Corte Sant'Alda Mithas Valpolicella Superiore DOC 2005
Sehr hagelanfälliges Weingut mit manchmal fast 100%igen Ausfällen, trotzdem lässt sich Marinella Camerani nicht beirren, den harten, und vor allem natürlichen Weg fortzuführen. Viel Holz im Keller, vor allem für die Rotweine, ganz besonders für die Rotweingärung, einer uralten Spezialität, der sich immer mehr Winzer wieder zuwenden. Der Mithas präsentiert sich wie ein großer Amarone, obwohl er 'nur' ein Superiore ist. Der Preis ist allerdings auch eher einem Amarone ähnlich.

Corte Sant'Alda, Mezzane di Sotto (VR), Veneto;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis: €32
www.cortesantalda.it 

Antolini Amarone della Valpolicella Classico DOC 2003
Aus den Trauben Corvina, Rondinella und Molinara (letztere wird auch gern weggelassen) wird jeder typische Valpolicella-Tischwein gekeltert, aber auch der Amarone. Man lässt die Trauben bis in den Winter hinein auf Strohmatten eintrocknen um den daraus gewonnenen Wein trotzdem trocken auszubauen. Das Ergebnis ist hochalkoholisch und körperreich. Das Besondere am Amarone von Antolini ist der 2-jährige Ausbau in Eichen- und Kirchfässern. Kirschholz ist nicht sehr verbreitet, in Verbindung mit dem Amarone schlägt seine Stunde. Das Kirscharoma der getrockneten Trauben wird durch das harte Kirschholz noch verstärkt.

Antolini Pier Paolo e Stefano, Prognol di Marano Valpolicella (VR), Veneto;
Alk.: 16,5%; 0,75l; Preis: €18 (ab Hof)
www.antolinivini.it 


Umani Ronchi Cùmaro DOC 2000
Umani Ronchi bietet ein breites Spektrum an roten und weißen Weinen, Cùmaro bezeichnet den alten Namen des Anbaugebietes Conero, der wiederum Namensgeber für meist sortenreine Weine der Sorte Montepulciano ist, die als Rosso Conero verkauft werden. Dieser hier ist zweifelsohne einer der erhabensten seiner Art.

Umani Ronchi, Osimo (AN), Marche;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €18
www.umanoronchi.it

Umani Ronchi Pélago IGT 1997
Die hochmoderne Kellerei Umani Ronchi ist berühmt für ihre Weine, die regelmäßig von Gambero Rosso oder mit der fünfskaligen Grappoli-Auszeichnung bedacht werden. Pelago ist eine Cuvée aus Montepulciano und Cabernet Sauvignon.

Umani Ronchi, Ancona (AN), Marche;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €30
www.umanoronchi.it

Fattoria Le Terrazze Chaos IGT 2002
Fairer Preis für einen interessanten, extrem fruchtigen Wein. Modern, aber nicht zu oberflächlich fruchtig, sehr 'saftig', viel Trinkfreude.

Fattoria Le Terrazze, Numana (AN), Marche;
Alk.: ?%; 0,75l; Preis ca. €22
www.fattorialeterrazze.it

Podere Il Palazzino Grosso Sanese Chianti Classico DOCG 2005
Kleiner, feiner Produzent ganz in der Näe des berühmten Castello di Brolio. Alessandro Sderci hat seit Jahren ein perfektes Rezept für seine drei verschiedenen Chianti Classico. Spitzengewächs ist neben dem Argenina und La Pieve der Grosso Sanese, ein Chianti, der es mit jedem Brunello locker aufnehmen kann, mit dem feinen Unterschied, gut die Hälfte zu kosten.

Podere Il Palazzino, Monti in Chianti (SI), Toscana;
Alk.: ca. 13-14%; 0,75l; Preis ab Hof: €12 (Argenina), €18 (La Pieve), €25 (Grosso Sanese)
www.podereilpalazzino.it

Riècine Chianti Classico Riserva DOCG 1997
Schwer zu sagen, ob so mancher Österreicher im Alter eine dermaßene Jugend demonstrieren kann, wie diese außergewöhnliche Riserva eines Chianti Classico. Frucht, Frische, selbst in der Farbe noch immer kräftig rot. Mit jedem Schluck besser. Interessanter Wein, erinnert ein wenig an Bordeaux. Trotz amerikanischer Beteiligung im Winemaker-Team.

Riècine, Gaiole in Chianti (SI), Toscana;
Alk.: ca. 13,5%; 0,75l; Preis ab Hof: €30
www.riecine.it

Bolsignano Brunello di Montalcino DOCG 2004
Noch ein kleiner, ehrlicher Kämpfer für Qualität und unverkennbare Individualität. Geht es anderen um die jährlich erkaufte Sterne-, Gläser- und Grappoli-Auszeichnung, so arbeitet Roberto Rubegni einfach nur daran, das Beste aus den Trauben zu holen. Schon der 'einfache' Rosso di Montalcino, kleiner Bruder des Brunello, überzeugt mit Wucht und Finesse zugleich. Fast ist man geneigt zu sagen, bei diesem Rosso braucht man gar keinen Brunello mehr. Weit gefehlt. Der Brunello beweist, warum gerade hier der Sangiovese, liebevoll Prugnolo genannt, zur Höchstform aufläuft und man fragt sich zugleich, was so manchen Wein-'Kenner' dazu bringt, ihn abzuwerten und zu glauben, ihn internationalisieren zu müssen, um 'kultivierter' und samtiger zu werden. Gerade das Verbannen jeglicher Cabernet- oder Merlottrauben bringt die würzige, charaktervolle Note des Sangiovese hervor, der es nicht an Eleganz fehlt. Hochgenuss!

Bolsignano, Montalcino (SI), Toscana;
Alk.: ca. 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ?
www.bolsignano.com

Grotte Rosse Montecucco DOC 2005
Drittes Beispiel dafür, dass Individualität und Qualität der einzig wahre Weg für einen Winzer auf lange Sicht sein kann. Bemerkenswert: Das Wort 'bio' wird gar nicht erst erwähnt, sondern versteht sich anhand der klimatischen Verhältnisse dank der Nähe zum Tyrrhenischen Meer von selbst, konventionelle Landwirtschaft wäre kontraproduktiv und obendrein teurer. Was sagt man dazu. Kurz und gut, der lange Weg nach Poggi del Sasso lohnt sich immer wieder.

Salustri, Poggi del Sasso (GR), Toscana;
Alk.: ca. 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €25
www.salustri.it

Testamatta Toscana IGT 2005
Offene Vergärung im Barrique, niedriger Traubenertrag und langere Lagerung im kleinen Holzfass. Sicher theoretisch gute Ansätze für einen großen Wein, es könnte ein weiterer Star in der Riege der 'Supertuscans' werden. Die Selektion der besten Sangiovesetrauben aus mehreren Gebieten der Toskana sind ein weiterer Grund für den hohen Anspruch des Weines. Doch hochkarätiges Traubengut, lange gelagert, will auch das beste Eichenholz sein Eigen nennen. Warum viele Winzer dabei regelrecht Angst vor tanninreichem, neuem Holz haben, weiß der liebe Gott. Altes, ausgelaugtes Holz mag sicher die vordergründige Fruchtigkeit des Weines bewahren, vermag aber dank der fehlenden, stabilisierenden Tannine aus dem Holz den Wein nicht zu 'halten'. Der Wein beeindruckt mit Frucht, verliert aber an der Luft schnell an Kraft. Für spuckende und selbstverliebte Sommeliers genau das richtige, für Weintrinker aber ungeeignet. Schade um 60 Euro.

Testamatta, Fièsole (FI), Toscana;
Alk.: ca. 13%; 0,75l; Preis ca. €60
bibigraetz.myblog.it

Il Falchetto Lurei Barbera d'Asti Superiore 2006
Il Falchetto Bricco Paradiso Barbera d'Asti Superiore 2005
Il Falchetto Bricco Paradiso Barbera d'Asti Superiore 2004

Lurei als jüngerer Vertreter (Großfass) und Bricco Paradiso im Barrique ausgebaut sind eigenständige Weine, erster etwas fruchtiger und säurebetonter, letzterer angenhem weich und samtig, sehr konzentriert aber nicht aufdringlich. 2004 übertrifft 2005 nochmal, hier ist der tolle Jahrgang spürbar besser.

Tenuta Il Falchetto, Santo Stefano Belbo (CN), Piemonte;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €9 (Lurei), €12 (Bricco Paradiso)
www.ilfalchetto.com

Le Piane Boca DOC 2004
Eigentlich noch zu jung zum Trinken, konnte ich nicht widerstehen. Nach dem heißen Jahr 2003 mit oft zu oberflächlichen Weinen ist 2004 eine wahre Wohltat, gerade für die mineralischen Weine wie diesen. Der Schweizer Christoph Künzli hat eine totgeblaubte DOC in Italien am Fuße des majestätischen Monte Rosa zum Leben erweckt. Noch in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts aufgrund zweier Mißernten in der Versenkung verschwunden, erkannte Künzli das wahre Potenzial eines einzigartigen Bodens. Der vulkanische Rhyolitboden ist geradezu geschaffen für den Nebbiolo, hier gepaart mit Vespolina. Die Weine lagern jahrelang in großen Eichenfässern, um das enorme Tannin der Trauben langsam aber effektiv zu zähmen. Kein Wein für alle Tage, aber genau das macht ihn besonders.

Le Piane, Boca (NO), Piemonte;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. 32€
www.bocapiane.com

Ada Nada Cichin Barbaresco DOCG 2004
Ada Nada Elisa Barbaresco DOCG 2004

Große Weine zum fairen Preis von großen Persönlichkeiten gekeltert. 2004 erweist sich zudem als gutes Jahr, die Nebbiolo-Trauben ergeben einen frischen, würzigen Wein mit viel Tiefe und endlosem Abgang. Klar will der Wein gut belüftet werden, aber wer will schon eine Übersee-Marmelade, die nach dem Entkorken duftet und 10 Minuten danach bitter und langweilig pappig wird? Hier erweist sich allerdings auch der Nebbiolo mit seinem Aroma und seinen Tanninen als perfekte Traube für große, charaktervolle Lagerweine.

Ada Nada, Treiso (CN), Piemonte;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. 30€
www.adanada.it

Corino Renato Vecchie Vigne Barolo DOCG 2001

Wenn es ein Barolo sein soll, dann dieser. Corino gehört wie der berühmte Elio Altare zu den Verfechtern der Moderne, statt großen alten Holzfässern haben edelste Barriques aus feinstem französischem Eichenholz Einzug gehalten. Das Resultat ist ein an Länge und Eleganz kaum zu überbietender Rotwein, der seine Struktur nicht durch allzuviel Alkohol verdrängen lässt.

Renato Corino, La Morra (CN), Piemonte;
Alk.: 14,5%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €42

Conterno Giacomo Cascina Francia Barolo DOCG 1995

Tolle, granatartige Farbe, die ein gewisses Alter nicht verbergen kann. Der Wein ist opulent, intensiv, ätherisch. Dranbleiben, genießen. Da weiß man, was man trinkt.

Conterno Giacomo, Monforte d'Alba (CN), Piemonte;
Alk.: 14%; 0,75l; Preis ca. €80

Mastroberardino Radici Taurasi DOCG 1997
Die Traube Aglianico liefert zu 100% den 'Barolo des Südens', auch wenn er nicht die fast schon brutale Wucht eines Barolos besitzt.

Mastroberardino, Atripalda (AV), Campania;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €22
www.mastroberardino.com

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Süß:

Tessère Rebecca Raboso Passito IGT 2003
Die Piave DOC ist eine endlose Ebene zwischen Tagliamento und Venedig. Hier gedeiht der Raboso, ein Säure-"Ungeheuer", das nur wenige Weinbauern wirklich zu zähmen verstehen. Emanuela Bincoletto versteht ihr Handwerk, setzt daher auch ganz besonders auf diese Traube. In Form von 'Rebecca' entsteht ein Süßwein, der durch seine bittere Süße und seine Länge besticht.

Tessère, Santa Teresina di Noventa di Piave (VE), Veneto;
Alk.: 13%; 0,50l; Preis ab Hof: ca. €17
www.tessereonline.it

Poli Graziano Vino Santo Trentino DOC 2000
Auf fast 500 Metern Seehöhe liegt das verschlafene Dorf Santa Massenza, nicht weit entfernt von Trento und dem Lago di Garda. Hier, im 'Valle dei Laghi', entsteht der Vino Santo, nicht zu verwechseln mit dem toskanischen Vin Santo. Der 2000er soll angeblich noch mehr geschmackliche Höhenflüge bieten als der 99er. Ich werde mich überraschen lassen.

Poli Graziano, Santa Massenza di Vezzano (TN), Trentino;
Alk.: 13,5%; 0,375l; Preis ab Hof: ca. €19

Pravis Arèle Vino Santo Trentino DOC 1997
Die drei bärtigen Winemaker Chisté, Pedrini und Zambarda haben das Glück, in einer begnadeten Landschaft mit Kreativität und ihrem Respekt zu Natur und jahreszeitlicher Veränderung Weine zu machen, die einerseits schlicht, andererseits originell sind. Schon der L'Ora (siehe oben) ist ein Beweis dafür, mit dem Arèle setzen sie noch eins drauf. Der praktisch schon ölige Wein lagert nach der Pressung der getrockneten Trauben jahrelang in Akazienfässern und wird dank dem edlen Holz noch in seiner Intensität verstärkt, ohne jemals aufdringlich zu werden. Man lernt, den Wein langsam zu genießen, 'sorso per sorso' (Schlückchen für Schlückchen). Grandios. Es wird Zeit, wieder mal in das Valle dei Laghi zu fahren und den Herren einen Besuch abzustatten.

Pravis, Le Biolche di Lasino (TN), Trentino;
Alk.: 12%; 0,375l; Preis ab Hof: ca. €35
www.pravis.it

Crociani Vin Santo di Montepulciano DOC 1995
Die Trauben Malvasia und Pulcinculo ('Floh im A...') werden mehrere Jahre in kleinen Fässern zum 'heiligen Wein' gekeltert. Hat Ähnlichkeit mit einem guten Sherry, sehr stark, herb-süß im Abgang, nicht zu 'glatt' wie eine Auslese.

Crociani, Montepulciano (SI), Toscana;
Alk.: 16,5%; 0,75l; Preis ab Hof: ca. €?
www.crociani.it

Franz Haas Moscato Rosa DOC 2006
Eine echte Seltenheit ist die rote Muskattraube. In Südtirol bekommt sie die DOC-Klassifizierung und der experimentierfreudige Franziskus Haas hat den Moscato Rosa traditionell im Programm. Das Ergebnis ist eine erlesene Köstlichkeit zum Genießen.

Franziskus Haas, Montan/Montagna (BZ), Südtirol/Alto Adige;
Alk.: ?%; 0,375l/0,75l; Preis: €23/€43
www.franz-haas.com 

Roccolo Grassi Recioto della Valpolicella DOC 2004
Der junge Winzer Marco Sartori kann als sturer Kerl bezeichnet werden, nicht aber als einer, der sich auf seinen Loorbeeren ausruht. Seine Sturheit verfolgt einen harten, minutiösen Weg von Qualität bis ins kleinste Detail. Der Lohn des 'Strebers' sind seine sehr weichen, eleganten Weine, keine leichte Aufgabe in einem Gebiet, in dem Massenproduktion und Preisdumping dem Image des Valpolicella hart zusetzt. Marco Sartoris Recioto ist auf alle Fälle ein Süßwein der Extraklasse, schade fast, dass die Flasche so klein ist!

Roccolo Grassi, Mezzane di Sotto (VR), Veneto;
Alk.: 15%; 0,375l; Preis ab Hof: ca. €32
www.valpolicella.it

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Österreich

Weiß:

Knoll Ried Schütt Smaragd 1998
Die Wachau ist neben dem Kamptal und dem Kremstal sicher die Topregion für die Rieslingtraube. Beim Verkosten wird klar, warum sie als Edeltraube bezeichnet wird. Die schöne, strohgelbe Farbe intensiviert sich im Alter und packt einen weiteren Trumpf des Rieslings aus: die grazile Eleganz bleibt erhalten, hinzu kommt das im Alter typische 'Petrol', ein nicht unerwünschtes aromatisches Detail.

Emmerich Knoll, Unterloiben, Wachau;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis: ca. €30
www.loibnerhof.at

Gesellmann Chardonnay Steinriegel 2004
Gesellmann Chardonnay Steinriegel 2005

Das Mittelburgendland steht alles andere als im Schatten der bekannten Weingüter um den Neusiedlersee. Hier haben sich einige Keller mehr als nur etabliert, einer davon ist das Weingut Gesellmann, dank Juniorchef Alfred in den letzten Jahren stark modernisiert. Sein Chardonnay gehört sicher zum Besten, was Österreich am Weißweinsektor zu bieten hat. Unglaubliche Frische, gut eingebautes, nicht 'nach Barrique' schmeckendes, Holz. Wird im Laufe der Zeit nach dem Öffnen immer besser, für einen Weißwein nicht unbedingt selbstverständlich.
Interessant: 2005 fällt gegenüber 2004 doch deutlich ab, wirkt bereits 'müder' und älter als der 2004er.

Weingut Gesellmann, Deutschkreutz, Mittelburgenland;
Alk.: 13%; 0,75l; Preis: ca. €18
www.gesellmann.at

Werlitsch Ex Vero III
Die Familie Tscheppe hat schon vor Jahren, wie auch Sepp Muster, konventionellen Methoden abgesprochen und sich voll der Biodynamik versprochen. Nicht nur leere Worte, sondern Taten spiegeln sich in den fantastischen Weinen wider, ohne oberflächlicher Primäraromatik. Viel Wein, der Zeit und Luft braucht, um sein ganzes Potenzial zu entfalten.

Werlitsch, Glanz, Südsteiermark;
Alk.: 12% 0,75l; Preis: ca. €12 (Ex Vero I), €19 (Ex Vero II), ??€ (Ex Vero III)
www.werlitsch.at

Tement Sauvignon blanc Zieregg 2005
Neben Polz und Sabathi der wohl größte Winzer der Region, aber auch Maßstab für seine Kollegen. Top-Lagenweine, vor allem seine Sauvignons, hervorragend natürlich Tements beste Lage Zieregg. Nicht zu vordergründig grasig, aber sehr intensiv, süffig und mit großer Länge und Potenzial. Ein heißer Tipp ist auch der rare Gewürztraminer Wielitsch.

Tement, Berghausen, Südsteiermark;
Alk.: 14% (Traminer) 13,5% (Zieregg); 0,75l; Preis: ca. €18 (Traminer), €31 (Zieregg)
www.tement.at

Muster Sepp Sgaminegg 2003
Das südsteirische Weingut von Sepp und Maria Muster ist der wahre Geheimtipp unter Österreichs Top-Winzern. Biodynamisch versiert, bieten seine Weine ein enormes Potenzial, das Weine hervorbringt, die mit nichts zu vergleichen sind, das in naher oder weiter Ferne angeboten wird. Besonders beeindruckend sind Mineralität, Länge und Struktur der Weine, man hat das Gefühl, als wäre Sepp Muster in der Lage, den Weingarten in die Flasche zu bringen. Der Sgaminegg stellt die absolute Top-Lage des Gutes dar, ein unvergleichlicher Wein, dank niedrigster Erträge und langem Ausbau in je nach Jahrgang mehr oder weniger neuem Holz ein Wein für besondere Anlässe.

Weingut Muster, Schlossberg bei Leutschach, Süsteiermark;
Alk.: 15% vol. (2003), 13,5% (2006), Preis ab Hof: €27
www.weingutmuster.com

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Rot:

Muster Sepp Graf Zweigelt 2003
Wie schon erwähnt (siehe oben), kann Sepp Muster auf jahrelange Erfahrung in biodynamischer Hofbewirtschaftung zurückblicken. Der Zweigelt 2003, der sich frisch und feingliedrig präsentiert, will einige Zeit vorher entkorkt werden, um langsam, aber imponent sein elegante, saftige Struktur entfalten zu können.

Weingut Muster, Schlossberg bei Leutschach, Südsteiermark;
Alk.: 13%, 0,75l; Preis: ca. €12
www.weingutmuster.com

Heinrich Gernot Salzberg 2003
Gernot Heinrich bietet eine breite Palette von Rot- und Weißweinen, die einen guten Spagat zwischen Sortentypik und internationaler Stilistik machen. Bei den Rotweinen sind selbst die Einsteiger Spitzenweine, sei es der Zweigelt, der Blaufränkische oder der St. Laurent. Der Mut zum Einsatz von Holzfässern macht sich bezahlt, wird bei den Topweinen Pannobile und Gabarinza noch verfeinert. Absolute Rarität ist der Salzberg, schwer zu bekommen, aber zumindest bei den Verkostungen wie auf der VieVinum ein absolutes Muss. Fast unübertroffen weich und samtig. Sehr edel, aber auch dementsprechend teuer.

Weingut Heinrich Gernot, Gols, Neusiedlersee;
Alk.: 13% (BF) bis 14% (Perwolff); 0,75l; Preis: ca. €10 (ZW, BF), €35 (Gabarinza), €60 (Salzberg)
www.heinrich.at

Weninger Dürrau 2004
Franz Weninger ist einer der wenigen im Mittelburgenland, der auf Weingartenhefen, also spontan vergorene Weine ohne den Einsatz von 'standardisierenden' Zuchthefen vertraut. Die Weine danken es ihm, und wir danken ihm. Die Weine sind ehrlicher, saftiger und nicht 'erwartungsgemäß'. Die Trinkfreude stellt sich erst nach ordentlicher Belütung der Weine ein, das Warten aber zahlt sich mehr als aus.

Weingut Weninger, Horitschon, Mittelburgenland;
Alk.: 12,6% (BF Horitschon) bis 14,3% (BF Dürrau); 0,75l; Preis: ca. €8 (Horitschon), €18 (Pinot noir), €48 (Dürrau)
www.weninger.com

Krutzler Blaufränkisch 2007
Krutzler Blaufränkisch Reserve 2006
Krutzler Perwolff 2004

Reinhold Krutzler hat sich im Laufe der Jahre nicht umsonst einen Namen gemacht, hat er es doch geschafft, das im Vergleich zum Mittelburgenland relativ wenig beachtete Südburgenland berechtigtermaßen in puncto Terroir zum besten Rotwein-Anbaugebiet Österreichs bekannt zu machen. Im Vergleich zum doch relativ konzentrierten und 'fetten' Mittelburgenländer beweisen die Südburgenländer, auf welchem Boden sie gewachsen sind. Die Weine sind fantastisch saftig, mineralisch und vor allem eines - ehrlich.

Weingut Krutzler, Deutsch Schützen, Südburgenland;
Alk.: 13% (BF) bis 14% (Perwolff); 0,75l; Preis: ca. €8,50 (ZW, BF), €19 (Reserve), €39 (Perwolff)
www.krutzler.at

Schiefer Uwe Blaufränkisch Eisenberg 2006
Schiefer Uwe Blaufränkisch Reihburg 1998

Uwe Schiefer ist zusammen mit Reinhold Krutzler sicher die erste Adresse für spannende, lagerfähige Rotweine mit hervorstechender Sorten- und Bodentypik. Selbst der 'einfache' BF Eisenberg ist selbst nach mehreren Tagen nach dem Entkorken ein perfekter Speisen- wie auch Abendbegleiter.

Weinbau Schiefer, Welgersdorf, Südburgenland;
Alk.: 13% (BF Eisenberg) bis 13,5% (BF Reihburg); 0,75l; Preis: ca. €8 (Eisenberg), €25 (Szapary), €40 (Reihburg)
www.weinbau-schiefer.at

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Slowenien,
Kroatien

Movia Veliko 2003
Aleš Kristančič ist berühmt für seine unorthodoxen, meist stark oxidativ ausgebauten, aber sehr natürlichen Weine, die mit großem Marketing-Talent unter die oft betuchten Leute gebracht werden.
Die Grundvoraussetzung waren immer gut. Schon zu jugoslawischen Zeiten vom Glück gesegnet, machen selbst Staatsbesuche immer wieder auch einen Abstecher in die Goriška Brda, dem slowenischen Teil des Collio, um in dem traumhaften Weingut dem Meisterwinzer und -plauderer
beim Philosophieren und Weinkosten beizuwohnen.
Neben viel Holzeinsatz werden viele seiner Weine auch zur Flaschenlagerung regelrecht vergraben, um selbst die Eigenschaften des Mondes positiv nützen zu können.

Movia, Medana, Goriška Brda, Slovenija;
Alk.: 12,5%; 1,5l; Preis: ?
www.movia.si

Movia Puro 2001
Ein Rosé mit klassicher Flaschengärung, welcher eine kleine Besonderheit zu bieten hat, welche wiederum Marketinggenie
Aleš Kristančič bestens für seine Präsentationen zu nützen weiß.
Der zweifellos stabile "sur lie" liegt nämlich bis zum Entkorken auf der Hefe (ansonsten wird diese durch Öffnen des provisorischen Kronenkorkens entzogen).
Dies hält das Endprodukt viel stabiler und schützt ihn vor unerwünschter Oxidation. Das Entkorken kann natürlich publikumswirksam bei gestürzt ins Wasserbad gehaltener Flasche vorgenommen werden.
Trotz aller Showeinlagen ist der Metodo Classico sicher ein erhabener Vertreter seiner Klasse und ist sein Geld wert. Süffig, frisch, aber sehr kräftig mit langanhaltender Perlage. Wunderbar :-)

Movia, Medana, Goriška Brda, Slovenija;
Alk.: 12,5%; 0,75l; Preis: ?
www.movia.si

Creator Spiritus Reserva 2001, 2002, 2003
Der Bildhauer und Künstler Wolfgang Ernst kaufte vor Jahren ein Stück Land in Istrien, um dort die über 100 Jahre alten Malvazija- (weiß) und Teran-Stöcke (rot) zu neuem Leben zu erwecken.
Als Freund von bekannten österreichischen Biodynamikern schuf er den Creator Spiritus, einen außergewöhnlichen Wein, der nicht einfach, aber einfach genial ist. Drei Jahre Lagerung im Barrique hinterlassen keineswegs Holzaromen, sondern lassen einen Wein entstehen, der zuerst in der Flasche weiterreifen muss und nach dem Entkorken viel Zeit braucht, um seine enorme, aber stets elegante Wucht zu entfalten. Dies gilt sowohl für den weißen als auch den roten. Die Etiketten unterscheiden sich nur durch gelbe bzw. rote Kreuzchen, um die Sorte zu kennzeichnen.
Weine die man erleben muss. Wermutstropfen: Wolfgang Ernst hat sein Weingut 2007 aufgegeben, bis dahin muss man zusehen, wie man noch zu den Restflaschen kommt.

Creator Spiritus, Vižinada, Hrvatska;
Alk.: 12-12,5%; 0,75l; Preis: auf Anfrage
de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Ernst_Künstler

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Übersee

Mondavi/Chadwick Seña 2002
Teil einer Weinverkostung in einer renommierten Kärntner Gaststätte. Modern, blumig, gut eingebaute 14,5% Alkohol, fruchtig, in der Länge geizt er allerdings deutlich, hier zeigt sich wieder, dass Primäraromen für spuckende Sommeliers gemacht werden, der Wein allerdings vor allem Sekundäraromatik braucht, um ein Ganzes zu sein.
Mondavi/Chadwick, Aconcagua Valley, Chile;
Alk.: 14,5%; 0,75l; Preis: ca. €55
www.sena.cl

Baron Philippe de Rothschild Almaviva Chile Grand Cru 1999
Sorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet franc. Prächtige Fülle und ordentliche Konzentration, dementsprechend undurchsichtig, strotzt vor Kraft, allerdings bleibt die Frage offen, ob solch extrem konzentrierten Weine auch wirklich ausgetrunken werden. Sogenannte Marmeladeweine sind meist sofort trinkbar, mit der Zeit allerdings ermüden sie - und den Weintrinker auch. Der Almaviva ist sicher ein großer Wein, und der Jahrgang 99 wirkte noch relativ jung, und er ist von seiner Sorte sicher einer der besseren. Der Preis ist allerdings auch nicht schon schlechten Eltern.
Viña Almaviva S.A., Puente Alto, Chile;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis: ca. €70
www.almavivawinery.com www.bpdr.com

Mondavi Rothschild Opus One 1996
Zugegeben, der mehr oder weniger reinsortige Cabernet Sauvignon von Starwinzer Robert Mondavi (kaufte vor nicht allzu langer Zeit zusammen mit Frescobaldi das italienische Prestigeweingut Ornellaia) ist tanningewaltig, fruchtig, im Ansatz opulent. Der Haken an der Sache ist, dass die Flasche in etwa 170 Euro kostet und blind verkostet den Preis weder erahnen lässt geschweige denn ihn auch rechtfertigt. Opus One entsteht im berühmten Napa Valley, ein ebener, ziemlich fruchtbarer Talgrund einer von Rebstöcken verseuchten Landschaft. Viel Konzentration, aber der erhoffte lange Abgang bleibt aus, da helfen selbst jährlich garantierte Parker-Punkte und eine mit Vivaldi unterlegte Webiste nichts mehr. Fazit: Kein schlechter Wein, der aber viel seinem Etikett zu verdanken hat.

Opus One, Oakville, CA, USA;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis: von €170 (2006) bis €350 (1990)
www.opusonewinery.com

Penfolds Grange 1995
Neben dem Opus One der teuerste Wein einer Blindverkostung vor etwa drei Jahren. Je nach Jahrgang mehr oder weniger reinsortiger Syrah (Shiraz). Warum Penfolds allerdings zu 100% amerikanisches Eichenholz verwendet, bleibt ein Rätsel. Amerikanische Eiche ist süß, breit, und billig, darüber hinaus aber mit einem eklatanten Makel behaftet: die Süße des Holzes überträgt sich eins zu eins auf den Wein und ist schwer zu kaschieren. Was beim Grange noch überraschenderweise hinzukommt, ist eine Betonung der primären Aromen, während der kurze Abgang darauf hindeutet, dass er seinen Zenith längst übertroffen hat oder einfach nicht mehr Kraft hat.

Penfolds, Barossa, South Australia;
Alk.: 13,5%; 0,75l; Preis: von €270 bis €350
www.penfolds.com

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